Die Hinterland-Tour
15. November 2015 von sebastian | kein Kommentar
Am darauffolgenden Tag – wir sind mittlerweile beim Donnerstag angekommen – ging es von der Küste in Richtung Hinterland von Istrien. Hier wurde es schnell gebirgig. Die 1. Station der Tagestour war Groznjan. Die staubige Piste (Straße wäre eine maßlose Übertreibung) führte immer weiter bergauf. Oben auf dem Berg liegt Groznjan und wir waren angekommen. Es erwartet uns eine Stadt mit vielen steilen Gäßchen wo viele Künstler ihre Werke sowohl ausstellten als auch feilboten. Auf Jahrhunderte altem Pflaster auf steilen Wegen eroberten wir die Stadt und genossen das Flair einer südländisch gemütlichen Stadt. Belohnt wurden wir unter anderem mit einem tollen Blick von der Stadtmauer hinunter ins Tal.
Die staubige Schotterpiste wieder zurück (ein Pferdefuhrwerk mit angespanntem Planwagen kam uns zwar nicht entgegen, uns hätte es jedoch in keinster Weise gewundert, wenn doch) ging es weiter nach Motovun, dem Zentrum des istrischen Trüffels. Neben dem Olivenöl und dem schwarzen Trüffel ist die Gegend um Motovun berühmt für den weißen Trüffel. Dieser seltene und begehrte Trüffel wird in den Wäldern um Motovun meist von Hunden aufgespürt. Ähnlich wie Groznjan liegt auch Motovun auf einem Berg. Nachdem viele istrische Städchen autofrei sind (bzw. lediglich für einheimischen Verkehr befahrbar sind), gilt es auch hier einen steilen Aufstieg zu bewältigen, um in den Stadtkern von Motovun vorzudringen. Dort angekommen erwartet einen ein toller Rundumblick über die Wälder der Umgebung.
Neben einiger Restaurants, Bars und Kaffees gibt es in der Stadt etliche Läden die Trüffel in verschiedensten Variationen anbieten. Neben Trüffel als Ganzes gibt es Trüffel in Olivenöl, Trüffelkäse, verschiedene Trüffelpasteten und vieles andere rund um den istrischen Trüffel. Auch uns zog der Trüffel in seinen Bann und wir fuhren erst weiter, nachdem wir Trüffelöl und verschiedene Trüffelpasten im Gepäck hatten.
Die letzte Etappe unserer Tagesreise führte uns nach Hum, die damit wirbt, die kleinste Stadt der Welt zu sein.
Hum, eine Stadt mit (laut Wikipedia) lediglich 30 Einwohnern, galt als eines der kulturellen Zentren der „Glagolitischen Schrift“. Von dieser Schrift, die eine Weiterentwicklung des griechischen Alphabets zur Verwendung von slawischen Sprachen darstellt, erzählen noch etliche Steintafeln im Stadttor von Hum.
Auch diese Siedlung zeichnet sich durch ihr schmuckes, südländisches Flair aus. Im Übrigen gibt es im „Humska konoba“, dem einzigen Gasthaus am Ort, einen – für kroatische Verhältnisse – guten Espresso und eine tolle Aussicht ist gratis mit dabei J. Am späteren Nachmittag ging es über die Autobahn (eine Autobahn muss nicht immer und überall mind. zwei Spuren pro Richtung haben) wieder zurück zur „Laguna Bellevue“.