Umgang mit hfs+ Volumes unter ubuntu
Mehr unüberlegt als bewusst kaufte ich mir vor einiger Zeit bei ebay eine gebrauchte Settop-Box Apple TV 1.Generation (mit integrierter Festplatte). Nachdem ich (noch) keinen HDTV fähigen Fernsehapparat mein Eigen nenne, musste ich die Settop-Box aus dem Hause Apple „updaten“. Dank PatchStick, NitoTV und SmartInstaller kann ich jetzt sowohl einen Fernseher mit Composite-Video-Eingang, als auch XBMC als Wiedergabeprogramm verwenden.
Hier einige interessante Links zum Thema – „Patch your Apple TV“:
http://code.google.com/p/atvusb-creator/
http://patchstick.wikispaces.com/Composite+video
http://atv.wikidot.com/composite
Soweit so gut – Dank dieser Links lief XBMC, Composite Video als auch NitoTV.
Nun habe ich glesen, dass man an den USB-Anschlusses des AppleTV eine USB-Festplatte anschliessen kann, von der man via XBMC ebenfalls Filme abspielen kann. Nachdem im NitoTV-Menü der Punkt „Smart Installer“ entdeckt war und die Apple TV-Kiste einen Reboot hinter sich gebracht hat, klappte es auch mit dem Zugriff via USB. Blieb nur ein Problem – die Software auf dem Apple TV unterstützt lediglich FAT32 und/oder HFSplus als Filesystem. FAT32 schied wegen der 4GB-Filegrenze aus – somit musste ich mich mit HFSplus-Volumes näher beschäftigen – und da ich keinen Mac-Rechner habe, musste dies unter ubuntu 10.04.2 geschehen.
Damit ubuntu überhaupt mit HFS[plus]formatierten Volumes zurecht kommt (bzw. selbst erstellen kann) muss das Paket „hfsprogs“ installiert werden.
- sudo apt-get install hfsprogs
Diese Paket beinhaltet u.a. die Programme mkfs.hfsplus und fsck.hfsplus - sudo mkfs.hfsplus /dev/sdd <Festplattenbezeichnung>
legt ein neues HFS+-Filesystem auf dem entsprechenden Device an. - sudo fsck.hfsplus -r /dev/sdd (Device darf nicht gemounted sein)
überprüft und repariert gegebenenfalls HFSplus-formatierte Volumes - sudo mount -t hfsplus -o rw [optional] /dev/sdd /mnt
mounted das HFS+-Device – hier /dev/sdd – nach /mnt - sudo umount /dev/sdd oder sudo umount /mnt
unmounted das Device wieder
Wichtig ist, das died Journaling-Funktion des Filesystems HFSplus deaktiviert wird bzw. ist. Mit aktiviertem Journaling hat ubuntu Probleme das entsprechende Device r/w zu mounten und mounted es lediglich read only. Die Journaling-Funktion kann unter MacOSX mit dem folgenden Kommando aktiviert bzw. deaktiviert werden: sudo diskutil enableJournal /Volumes/<Volumebezeichnung> bzw. sudo diskutil disableJournal /Volumes/<Volumebezeichnung> (siehe hieru auch http://viaforensics.com/computer-forensics/how-to-mount-mac-os-x-hsf-partition-in-linux.html).
HFSplus-formatierte Volumes reagieren sehr empfindlich, sollten Sie nicht „sauber“ getrennt bzw. unmounted worden sein. Sollte dies einmal der Fall sein, so hilft es den Befehl fsck.hfsplus /dev/sdd auszuführen. Ein nicht sauber abgemeldetes Volume erkennt man daran, das ubuntu bei einem erneuten Mount lediglich read only Zugriff zulässt. Diese Situation kommt bei mir regelmässig vor, da ich die externe USB-Festplatte nicht „sauber“ vom Apple TV trennen kann. Mit einem Mac-Computer hilft auch ein sudo diskutil enableJournal /Volumes/<Volumebezeichnung> mit anschliessendem sudo diskutil disableJournal /Volumes/<Volumebezeichnung>. Ich habe ebenfalls festgestellt, das sich ein mit einem Mac-Computer formatierte Festplatte nicht mit dem Programm fsck.hfsplus überprüfen lasst. Damit das funktioniert muss das HFSplus-Dateisystem unter ubuntu angelegt worden sein.